Paul Allen ist gestorben
Paul Allen besuchte in den 1970er Jahren die Lakeside School, eine Privatschule in Seattle, und traf dort den zwei Jahre jüngeren Bill Gates. Die beiden teilten die Begeisterung für die gerade neu entwickelte Rechnertechnologie. Allen besuchte anschliessed die Washington State University, verliess sie aber bereits nach zwei Jahren wieder, um als Programmierer bei Honeywell in Boston anzufangen. Bill Gates war zu dieser Zeit in Harvard bei Boston eingeschrieben, und Allen überzeugte ihn, die Universität zu verlassen und eine Firma gemeinsam zu gründen.
Diese Firma, „Micro-Soft“ (später „Microsoft“) wurde 1975 in Albuquerque, New Mexico gegründet. Allen und Gates schrieben und verkauften ein eigenes BASIC (z.B. für den MITS Altair 8008 und später auch für den Commodore C64), bevor sie 1980 mit MS-DOS einen großen Wurf landeten. Nachdem sie IBM ein Betriebsystem für den neuen IBM-PC verkauft hatten, aber noch gar keines hatten, wurde schnell das QDOS von Tim Paterson aufgekauft und angepasst. Mit diesem Programm wurde Microsoft quasi unsterblich und begründete seine Marktmacht, die bis heute besteht.
Paul Allen war daran nicht lange beteiligt. Schon Ende 1982 schied er aus gesundheitlichen Gründen nach einer Krebsdiagnose aus der Leitung der Firma aus und im Jahr 2000 gab er auch seinen Sitz im Aufsichtsrat ab. Er behielt aber seine Anteile an der Firma, was ihn zum Multimillonär machte. Bill Gates hatte versucht, ihm seine Anteile abzukaufen, aber Allen ging nicht darauf ein.
Nach seiner Zeit bei Microsoft hat sich Allen als Investor und Kunstsammler betätigt. Er finanzierte aber auch andere Dinge, wie. z.B. das SpaceShipOne Projekt, welches den ersten privat finanzierte suborbitale Raumflug durchführte. Ihm gehörten auch zwei große Sportvereine, die Seattle Seahawks (American Football, NFL), die Portland Trail Blazers (Basketball, NBA) und er war Teilhaber an den Seattle Sounders (Fussball, MLS).
Neben dem Sport waren auch Musik, Meereserforschung und Gesundheit in seinem Interesse. Mit seiner Yacht „Octopus“ führte er Expeditionen durch, die Schiffswracks aufspürte. In der Gesundheitsforschung hat er das Allen Institute for Brain Science, sowie das Institute for Cell Science gegründet. Er spielte Gitarre in der Band „Paul Allen and the Underthinkers“ und finanzierte einen Rechtsstreit, der den Erben von Jimi Hendrix die Rechte an seinen Songs zurückgab.
2009 erkrankte er erneut an Krebs, welcher zunächst erfolgreich behandelt wurde, aber letztendlich im Oktober 2018 zurückkehrte und zu seinem Tod am gestrigen Montag führte. Paul Allen wurde 65 Jahre alt.
(Bild von Miles Harris, CC BY-SA 3.0)