Dark Tower – der Turm, den man nicht kaufen konnte
Ein sehr außergewöhnliches Stück in unserer Sammlung ist as Vectrex von GCE (in Deutschland von Milton Bradley (MB) vertrieben). GCE entschied sich für ein kompaktes System, mit integriertem Vektormonitor – eine Technologie, die man aus dem Messbereich kennt (Oszilloskop) und die wenige Jahre zuvor in den Arcadeautomaten in den Spielhallen Einzug hielt.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Verfahren wird der Rasterstrahl nicht Zeilenweise über die Mattscheibe geführt, sondern direkt angesteuert. Wie in einem typischen x-y-Koordinatensystem kann man so geometrische Formen mit Linien zeichnen. Die resultierenden Grafiken sind nur schwarzweiß und zeichnen sich durch starkes Glühen aus, was den Charme des Systems ausmacht.
Um dennoch etwas Farbe ins Spiel zu bringen wurden zu jedem Spielmodul ein sogenanntes Overlay mitgeliefert. Diese bedruckten transparenten Folien, die man vor den Bildschirm spannte, sorgten für Farbe und Atmosphäre. Die nächste Generation der Konsole, die farbige Vektorfrafik erzeugen sollte, war wohl schon in der Planung, doch bescherte der Videospielcrash von 1983 GCE den Bankrott. Auf der Strecke bliebe nicht nur die bunten Vekotren sondern auch ein fast fertiges Action-Adventure Spiel mit dem Namen Dark Tower.
Der Prototyp, des auf einem Brettspiel von MB basierenden Themas, wurde Ende der 90er Jahre entdeckt und „gerettet“. Im Gegensatz zu den üblichen actionlastigen uns an den Vorbildern aus der Arcadehalle inspirierten Titeln, die es für das Vectrex gibt, wartet Dark Tower mit leichten Rollenspielzügen auf. Graphisch wie spielerisch ist es ein kleiner Meilenstein und ein Juwel, das wir euch nicht vorenthalten wollten, und so haben wir haben das Overlay nachgebaut, das Modul gebastelt und beides wartet nun auf euch, liebe Besucher!