Aus dem Fundus: Bigfoot
Damals, als Dinosaurier das Land beherrschten und Speicherplatz noch recht teuer war, wollte die Firma Quantum günstige, große Festplatten verkaufen. Mit „groß“ war zunächst aber nur die Speicherkapazität gemeint!
Allgemein war man Mitte der 90er Jahre schon auf die 3.5″ Größe von Festplatten umgeschwenkt. Um in dieser Größe mehr Speicherplatz zu erhalten, musste man entweder neue Verfahren einsetzen, um die Datendichte auf dem verfügbaren physischen Platz zu erhöhen – oder mehr Platten und Schreib-/Lese-Köpfe einsetzen. Beides war kostenintensiv.
Quantum entschied sich daher dazu, stattdessen den physischen Platz zu erhöhen und begann, wieder Festplatten im 5.25″ Format zu bauen (wie in den vorherigen Jahrzehnten). Problem gelöst! Die passend benannte Quantum „Bigfoot“ war günstiger zu produzieren als vergleichbare 3.5″ Festplatten, aber war dafür auch etwas raumgreifend. Allerdings hatte man zu dieser Zeit noch oft einen „Tower“ unter dem Schreibtisch stehen, in dem der Platz problemlos verfügbar war – z.B. in einem der CD-Laufwerksslots.
Anfangs war die Quantum „Bigfoot“ sehr kostengünstig, aber auch sehr langsam, was den Datendurchsatz anging (und sehr, sehr laut). Als billige Einsteigerplatte mit hohem Speicherplatzangebot aber durchaus beliebt, z.B. für Datenpartitionen und Backups. Später wurde dann die Datendichte doch noch erhöht, was bei der Größe der Festplatte bedeutet, dass jetzt mehr gespeichert werden konnte, als auf den 3.5″ Brüdern. Die Quantum „Bigfoot TX“ hatte als erste Festplatte mit 12 GB eine zweistellige GB-Größe. In der nachfolgenden „TS“ Serie stieg der Platz auf maximal 19.2 GB an – mehr als diee 3.5″ Festplatten zu der Zeit. Dazu zog aber auch der Preis entsprechend an und man war plötzlich im Premium-Segment angekommen.
Ich habe meine damals erworbene „Bigfoot“ (CY Serie, 6.4GB) noch in einem alten PC-MiniTower im Einsatz.