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Das Mitmach Computermuseum in Offenbach

Analoge Videosignalformate

DRP e.V. für ein Museum der digitalen Kultur im Rhein-Main-Gebiet. Das Mitmach Computermuseum in Offenbach.

Analoge Videosignalformate

VBS, FBAS, YPbPr, HF, YUV, SCART, CVBS, Component, Composite, RF… what?

Die folgende Darstellung ist zwar vereinfacht, soll aber auch nur einen ersten Überblick darstellen, um die Unterschiede der hauptsächlich verwendeten ANALOGEN Videosignale im Grundsatz zu verstehen.

Ein Videosignal wird in vielen Geräten in dieser Reihenfolge generiert, wobei der ein oder andere Schritt wegfallen kann: Monochrom -> S-Video -> FBAS -> HF

Anders ausgedrückt, besteht das Videosignal zu Beginn aus einem Schwarz/Weiss-Videosignal (mit Blank- und Sync-Informationen). Dieses Signal ist auch als „VBS“ bekannt („Video Blanking Sync“), in Deutschland „BAS“ („Bild-Austast-Synchron“).
https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehsignal#BAS-Signal

Wenn eine Farbinformation separat auf einem eigenen Pin ausgegeben wird, dann haben wir „S-Video„, was auch als „Y/C“ bekannt ist (Y = Luma und C = Chroma).
https://de.wikipedia.org/wiki/S-Video

Wenn die Farbinformation allerdings mit dem s/w-Signal gemischt wird, bekommen wir „CVBS“ („Color-VBS“) – in Deutschland „FBAS“ („Farb-BAS“). Das wird gemeinhin auch als „Composite“ bezeichnet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Composite_Video

Wenn wir nun CVBS/VBS in einen RF-Modulator („Radio-Frequency-Modulator“, Deutsch: „HF-Modulator„, wegen der verwendeten hochfrequenten Trägerfrequenz) einspeisen, dann wird das Videosignal in eine Trägerwelle moduliert, meistens mit einem zugesteuerten Tonsignal in eigener Frequenz und kann an Fernseher und Radiogeräte angeschlossen werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/HF-Modulator

Wir sehen daraus, warum die getrennten Signale von S-Video oft das Ausgangssignal sowohl für Composite als auch RF darstellen, da diese daraus erzeugt werden können. Man kann das am Commodore C64 schön sehen, dessen Videochip S-Video ausgibt, welches dann in ein FBAS-Signal gemischt wird und nebendran durch den Modulator auch ein analoges Fernsehsignal ergibt.

Was gibt es sonst noch?

RGB“ („Rot-Grün-Blau“) ist ein anderes Format, welches vom Farbfernseher kam. Es ist praktisch eine direkte Verbindung zwischen den Farbröhren im Fernseher und den R/G/B-Ebenen eines RAMDAC (Random Access Memory Digital/Analog Converter – dieser wandelt digitale Signale im Ausgangsgerät in farbraumrelevante Signale für das Empfangsgerät um). Sehr primitv, aber auch sehr verlustfrei. Zur Umwandlung in RF/HF ziemlich ungeeignet. Das Sync-Signal kann hier unterschiedlich geliefert werden („RGBs“ = H- und V-Sync sind in einer Leitung zusammengefasst, „RGsB“ = Sync auf Grünsignal aufgelegt, „RGB HV“ = Separate Pins für H-Sync und V-Sync, diese Variante gibt es oft als 5x BNC-Kabel).
https://de.wikipedia.org/wiki/RGB-Signal

Im Vergleich zu RGB sind S-Video und FBAS aus Schwarz-Weiss-Fernsehern entstanden, als Röhrenfernseher quasi nur die Intensität eines Signals darstellen mussten. So gesehen ist das monochrome VBS/BAS-Signal wie eine einfarbige Version von RGB plus Blank/Sync Information. Die Signaltreue könnte theoretisch noch verbessert werden, wenn S-Video noch zwei extra Verbindungen für Blank und Sync hätte, aber ist nicht.

YUV“ – Ein Farbmodell wie RGB, aber Luminanz (Lichtstärke) und Chrominanz (Farbanteil), werden separat übertragen, wobei das Farbsignal noch weiter in zwei getrennte Signale geteilt wird (U und V). Kann in SCART-Anschlüssen oft statt RGB-ausgewählt werden, wenn beide verbundenen Geräte es beherrschen.
https://de.wikipedia.org/wiki/YUV-Farbmodell

YPbPr“ – Ein weiteres Farbmodell, um Luminanz und Chrominanz darzustellen. Auch hier wird das Chromasignal in zwei Einzelsignale („Pb“ und „Pr“) getrennt. Diese Signalvariante ist auch als „Component„-Video bekannt. Ebenfalls oft in SCART-Verbindungen auswählbar.
https://de.wikipedia.org/wiki/YCbCr-Farbmodell

Apropos SCART – das ist nur ein Steckerformat, welches unterschiedliche Signaltypen übertragen kann – so wie 4-poliges Mini-DIN oft für S-Video verwendet wird oder Cinch für FBAS oder S-Video. Im SCART-Anschluß können die analogen Signalformen FBAS, RGB, S-Video, YUV und YPbPr übertragen werden, wobei sowohl im Stecker als auch in den Buchsen nicht alle Pins geschaltet sein müssen, d.h. nicht alle Kabel und nicht alle Buchsen können wirklich alle Formate.
https://de.wikipedia.org/wiki/SCART

.stefan

(Bitte gerne auf Fehler hinweisen, aber bitte auch berücksichtigen, dass dieser knappe Thread natürlich nur einen kurzen Abriss einer extrem komplexen Thematik darstellen kann.)

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