Amstrad/Schneider CPC6128
Am letzten Samstag haben wir u.a. eine Spende eines Schneider CPC 6128 erhalten. Mit dabei war auch der dazugehörige Farbmonitor CTM 644. Alles funktionstüchtig. Wo wir gerade dabei waren, haben wir einen letzte Woche erhaltenen Grünmonitor GT 65 auch gleich mal getestet. Läuft.
Die Schneider CPC Serie – das CPC steht für „Colour Personal Computer“ – wurde eigentlich von Amstrad in England erschaffen, aber da Amstrad in Deutschland keine Vetriebsorganisation hatte, übernahm eine dafür neu gegründete Computer Division der Schneider Werke dies und labelte die Geräte entsprechend um. Ab 1988 wurden die Geräte dann auch unter dem Name „Amstrad“ vertrieben, aber da war die Blütezeit der Geräte eigentlich schon vorbei.
Als Herz schlagen in den CPCs Z80 Prozessoren, welche mit 4MHz getaktet sind. Die Rechenleistung wurde künstlich etwas verringert, indem alle Befehle auf vier Taktzyklen gestreckt wurden, um eine Synchronisation mit dem Videosignal zu erreichen – normalerweise gibt es Befehle zwischen zwei und vier Zyklen.
Als Speicher gab es 64 oder 128KB, wobei die Nutzung der zweiten Hälfte des 128KB RAM nur durch Bankswitching möglich ist, da der Z80 nur 64KB adressieren kann. Ein ähnlicher Ansatz wurde auch bei Atari mit dem 130XE verfolgt.
Das verwendete Diskettenlaufwerk ist (leider) etwas besonders. Anstelle der 3.5″ SONY Disketten, entschieden sich unsere englischen Freunde dazu, das Konkurrenzformat 3″ von Hitachi-Maxell zu verwenden. Diese Disketten haben keinen automatischen Staubschutz und sind deutlich schwerer zu bekommen (und teurer).
Insgesamt gab es sechs Modelle:
- CPC 464, 64KB mit eing. Kassettenlaufwerk als Datenspeicher
- CPC 664, 64KB, verbesserte Tastatur und jetzt mit eing. Diskettenlaufwerk, wegen dem CPC6128 nur kurz auf dem Markt
- CPC 6128, 128KB, verbesserte Tastatur, mit eing. Diskettenlaufwerk
- 464plus, Update des 464
- 6128plus, Update des 6128
- GX4000, eigentlich ein 464 im Gehäuse einer Spielekonsole ohne Tastatur und Datenlaufwerk
Bemerkenswert am CPC ist auch, dass er keine eigene Stromversorgung hat, sondern über den Monitor versorgt wird. Dazu hängen am Monitor zwei Spiralkabel (Strom + Videosignal). An den CPCs mit Diskettenlaufwerk hängt auch noch ein drittes, kurzes Spiralkabel für die zusätzliche 12V Versorgung des Laufwerkes – an den passenden Monitoren ist eine Buchse dafür angebracht.
AMSTRAD ist übrigens eine Kurzfassung von „Alan Michael Sugar TRADing“. Der Mann lebt noch und hat seinerzeit mit Amstrad immerhin knapp drei Millionen Rechner binnen acht Jahren verkauft. In den späteren Jahren hatte Amstrad auch Sinclair Research – die Hersteller der ZX Serie (ZX80, ZX81, ZX Spectrum, etc) – aufgekauft und dort weitere Modelle entwickelt – z.B. ZX2+ und ZX3+. Das erklärt dann auch, warum der ZX3+ auch so ein komisches 3″ Diskettenlaufwerk hatte…
.stefan