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Das Mitmach Computermuseum in Offenbach

Happy Birthday Commodore CD32

DRP e.V. für ein Museum der digitalen Kultur im Rhein-Main-Gebiet. Das Mitmach Computermuseum in Offenbach.

Happy Birthday Commodore CD32

Amiga CD 32 Konsole
Bildnachweis: CC BY 3.0 von Bilby

Diesen Monat, vor genau 20 Jahren, wurde mit dem AMIGA CD32 die erste 32-bit CD-ROM-basierte Videospielkonsole in Europa, Australien, Canada und Brazilien veröffentlicht. Commodore wollte in den immer stärker wachsenden Konsolenmarkt einsteigen und packte einen abgespeckten AMIGA 1200 zusammen mit einem CD-ROM-Laufwerk in ein recht eigenwilliges Gehäuse und garnierte dies mit einem ebenfalls gewöhnungsbedürftigen Controller (man konnte allerdings auch fast alle die Standard-9pin-Controller der damaligen Zeit anschließen).

Nach den schlechten Verkaufszahlen des CDTV – Commodores erstem Versuch, einen AMIGA 500 mit CD-ROM-Laufwerk zu verkaufen – ging man die Sache dieses Mal besser an. Neben der Advanced Graphics Architecture (AGA), die auch im Standard-AMIGA 1200 ihren Dienst verrichtete, wurde ein zusätzlicher Customchip, genannt Akiko, verbaut, welcher Portierungen von PC-Spielen erleichtern und dank Chunky-to-Planar-Konvertierung die beim Amiga etwas komplizierte 3D-Grafikprogrammierung vereinfachen sollte.

Nach einer opulenten Vorstellung im Science Museum in London im July 1993 kam das CD32 im September in den Handel. Durch einen schwelenden Patentstreit mit der Firma Cad Track über das XOR Patent (U.S. Patent 4,197,590) durfte Commodore das CD32 nicht in den USA verkaufen. Daher ist das CD32 offiziell nie in den USA erschienen, wurde aber teilweise von Händlern über Kanada und Großbritannien importiert. Allerdings hatte Commodore bereits etliche Geräte für den US Markt produzieren lassen, welche nun weitgehend unverkäuflich waren, was seinen Teil zum Bankrott von Commodore im Folgejahr beitrug.

Trotz großangelegter Werbekampagnen bliebt die erwünschte Flut an PC-Spiele-Portierungen aus – u.a. auch, weil der verwendete Motorola 68EC020 Prozessor mit seinen 14MHz einfach zu schwach war – und auch sonst waren die Spiele meist aufgehübschte Spieletitel vom AMIGA, welche nicht viel Neues brachten. Dennoch wurden allien in Europa immerhin gut 100.000 Einheiten verkauft. Commodore hatte zunehmend mit Zulieferproblemen von Bauteilen zu kämpfen und kam in Lieferschwierigkeiten. Der Liefermangel, der aufkommende PC-Boom und die Konkurrenz des SEGA Mega-CD – und im darauf folgenden Jahr der SONY Playstation – ließen das CD32 im Gedächtnis der Konsumenten schnell verblassen.

Mittels einiger Erweiterungen von Drittherstellern, wie dem DCE SX-32, war es möglich, Peripherie, wie z.B. eine Tastatur, Drucker und Laufwerke an das CD32 anzuschließen und es zu einem vollwertigen AMIGA 1200 aufzurüsten. Interessante Module wie das FMV Modul verwandelten das CD32 in ein VideoCD/CD-i -Player. Auch wenn Commodore das CD32 als die erste 32-Bit Konsole anpries, so galt diese Ehre dem FM Towns Marty, was bereits sieben Monate vorher in Japan und den USA auf dem Markt kam. Immerhin kann Commdore behaupten, bereits mit dem CDTV den Begriff Multimedia geprägt zu haben.

Eine Kuriosität noch am Ende. Die italienische Firma CDExpress baute auf der Basis des CD32 einen Arcadeautomaten, den CUBO CD32.

Das CD32 hatte viel Potential, wurde aber mangels exklusiver Titel, welche die Vorzüge des CD-ROM ausgenutzt hätten, und der Pleite von Commodore zu einer Randerscheinung in der Videospielgeschichte. Aber einer schönen, wie wir finden.

Amiga CD32 Demo – direkt auf dem CD32 abgespielt.
Beeindruckend, wenn man das mit der Konkurrenz aus dieser Zeit vergleicht.

Amiga CD32 Spiele

 

 

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